Wir alle wollen gesund leben. Für immer mehr von uns bedeutet das aber nicht nur uns gut zu ernähren, sondern auch unseren Körper so gesund wie möglich zu pflegen. Immer mehr von uns greifen deshalb auch zu Naturkosmetik. Doch was ist wirklich natürlich? Wir sind dieser Frage einmal nachgegangen.
Alleine zwischen und 2008 und 2018 hat sich der Anteil an Naturkosmetik in Deutschland in etwa verdoppelt. Immer mehr wollen nicht länger ihre Haut mit Erdöl, Alkoholen oder Mikroplastik eincremen. Die Hersteller von Naturkosmetika entscheiden sich deshalb pflanzliche Stoffe in ihren Produkten einzusetzen.
Welche Stoffe die in nicht Naturkosmetik enthalten sind, sind eigentlich problematisch für die Haut?
Um die Kosmetik länger haltbar und möglichst frei von Keimen zu halten, verwenden Kosmetikhersteller schon seit vielen Jahren Parabene. Es ist sogar aus Tierversuchen bekannt, dass Parabene den Hormonhaushalt beeinflussen können. Leider ist auch die Langzeitwirkung beim Menschen noch nicht hinreichend erforscht. Jeder der prinzipiell ein Risiko vermeiden sollte, sollte daher möglichst auf Parabene verzichten.
Wer auf Nummer sicher gehen möchte, ob ein Produkt Parabene oder andere Inhaltsstoffe enthält, kann dies zum Beispiel bei der App ToxFox vom BUND prüfen.
Welche Prüfsiegel für Naturkosmetik gibt es?
Aktuell gibt es rund 30 verschiedene Naturkosmetik Siegel. Ein offizielles staatliches Siegel fehlt aktuell.
Normalerweise gelten für diese Siegel aber, dass diese nur dann erteilt werden, wenn das Produkt ohne synthetische Konservierungsstoffe auskommt. So sind zum Beispiel alle Öle oder Wachse tabu, die aus Mineralöl gewonnen werden. Silikone oder Paraffine sind hier nur zwei Beispiele. Ebenso verboten sind synthetische Farb- oder Duftstoffe oder die Verwendung von Gentechnik in der Entwicklung oder Produktion.
Hat Naturkosmetik denn einen Nachteil?
Eigentlich kann man sagen, dass Naturkosmetik das Beste ist, was du deiner Haut antun kannst. Da Naturkosmetik wie beschrieben aber ohne oder nur mit pflanzlichen Konservierungsstoffen auskommt, kann Naturkosmetik im Vergleich zu konventioneller Kosmetik unter Umständen weniger lange haltbar sein.
Warum gibt es überhaupt „Nicht-Naturkosmetik“?
Viele Kosmetikhersteller haben seit Beginn der industriellen Förderung von Erdöl erkannt, dass viele der Stoffe auch für die Herstellung von Produkten für Haut und Haar interessant sein könnten. Produkte, die Erdöl enthalten, lassen die Haut zwar glatt und weich aussehen, pflegen sie jedoch nicht. Ganz im Gegenteil: Die Hautbarriere kann sogar zerstört werden. Dadurch können Umweltgifte schneller in die Haut eindringen und die Haut schneller altern lassen.
Worauf du beim Kauf von Naturkosmetik achten solltest
- Nicht immer heißt „natürlich“ auch wirklich gut
Da Naturkosmetik immer beliebter wird, stellen viele Hersteller die natürlichen Eigenschaften ihrer Produkte auch immer mehr heraus. Allerdings sollte man sich nicht von einem Slogan blenden lassen sondern die Inhaltsstoffe genauer unter die Lupe nehmen, da trotzdem zu einem kleinen Anteil nicht natürliche Inhaltsstoffe enthalten sein können. Daher solltest du auf entsprechende Gütesiegel achten.
- Rein pflanzliche Produkte bevorzugen
Viele von uns, die sich vegan ernähren wollen auch in ihrem Alltag möglichst keine tierischen Produkte verwenden. Naturkosmetik bedeutet aber nicht immer, dass diese auch pflanzlich ist. Milch oder Honig als Inhaltsstoffe sind hier nur zwei Beispiele.
- Stoffe mit fraglichen Inhaltsstoffen meiden
Ganz besonders Stoffe, die den Hormonhaushalt des Körpers beeinflussen können, sollten gemieden werden. Ob diese Inhaltsstoffe in Produkten enthalten sind, kannst du relativ einfach über Apps wie ToxFox, Code Check oder Cibou Scan prüfen, indem du den Barcode einfach mit der Handykamera abscannst.
- Naturkosmetik heißt nicht immer, dass diese keine Allergien auslöst
Jeder von uns hat einen einzigartigen Körper, der auf bestimmte Inhaltsstoffe sehr unterschiedlich reagieren kann. Obwohl Naturkosmetik tendenziell weniger allergieauslösende Stoffe enthält, kann es aber auch sein, dass man auch auf rein pflanzliche Inhaltsstoffe wie beispielsweise Pollen allergisch reagiert. Ein Allergietest kann hier Aufschluss geben.